Hundeschule Rostock
"Problemhunde" und Verhaltenstherapie

Immer wieder gibt es Hunde mit Verhaltensauffälligkeiten. Sie zerstören die Wohnungseinrichtung, koten und urinieren im Wohnbereich, bellen oder jaulen ununterbrochen, leiden an Ängsten und Phobien,
zeigen Aggressionen gegen Artgenossen oder Menschen usw.
In den Zuständigkeitsbereich des Tierarztes gehören Verhaltensauffälligkeiten nicht. Viele Besitzer wissen sich dann keinen Rat mehr und geben den Hund nach vielen vergeblichen Erziehungsversuchen
in ein Tierheim oder lassen ihn sogar einschläfern, obwohl das störende Verhalten in den meisten Fällen geändert werden könnte, denn unbewusst ist es häufig durch den Besitzer oder den Vorbesitzer
ausgelöst worden.
Oft spielt die Vermenschlichung dabei eine große Rolle und vor allem die Fehlinterpretation des Verhaltens unserer Vierbeiner.

Um eine Verhaltensänderung zu erreichen, muss vorrangig eine Ursachenanalyse erstellt werden. Diese ist der Ausgangspunkt dafür, ein Trainingsprogramm zu erstellen, welches Hund und Besitzer helfen wird,
das Problem zu bewältigen.
Erfahrungsgemäß ist vorab ein Einzeltraining erforderlich, und selbstverständlich kann anschließend ein Gruppentraining erfolgen, wenn die entsprechende soziale Verträglichkeit
hergestellt ist.
Bei extremen Verhaltensstörungen wird eine Anamnese erstellt, das Verhalten des Hundes bewertet und ein Therapieplan erstellt. Dann erfolgt die Anleitung und Betreuung bei der
Therapiedurchführung.

Die Raufergruppe
Den Hund ohne Aggression an fremden Hunden vorbeizuführen, kann ein scheinbar unerreichbares Ziel sein. Verhaltensweisen, die über viele Jahre manifestiert wurden und aus Sicht des Hundes erfolgreich waren, sind häufig nicht einfach "wegzutherapieren". Auch der Hund unterliegt, wie wir Menschen, einem sogenannten "Löschungstrotz". Das heisst, er versucht Dinge, die sich für ihn gelohnt haben, immer wieder durchzuführen.
Ich möchte für uns Menschen ein kleines Beispiel anführen: Wenn wir gelernt haben, dass es sich lohnt, auf den Knopf der Fernbedienung vom Fernseher zu drücken, weil sich das Gerät dann einschaltet, werden wir um so häufiger die Knöpfe drücken, wenn sich nichts tut. Wir versuchen es immer wieder erneut, bevor wir es aufgeben und eine neue Lösung suchen, wie z. B. das Wechseln der Batterien.
Die Resozialisierung mit Artgenossen ist in rund 80% der Fälle möglich. Grundvoraussetzung für die Teilnahme am Raufertraining ist die vorherige Terminabsprache, die Gewöhnung an einen passenden Drahtbeißkorb und selbstredend das Tragen eines solchen während des Trainings. Weitere Fragen beantworte ich Ihnen gern telefonisch.